Feiertage und Trennung








Weihnachten ist für viele Menschen ein wunderbarer Feiertag, für andere bedeutet er nur Stress oder Konsum und wieder andere meiden ihn aus familiären Gründen.


Auch Paare, die zusammen sind, können Feiertage als Stress empfinden: viel Besuch (ok, zumindest das wird dieses Jahr eher nicht der Fall sein), oder eben dieses Jahr zu wenig Besuch, die Vorbereitungen, Umgang mit Menschen, die man evtl. nur in  geringeren Dosen aushält u.s.w.

Insbesondere für getrennte Paare ist Weihnachten jedoch oftmals ein riesengroßes Thema, über das nur ungern gesprochen wird (in der Hoffnung, es löst sich schon irgendwie?), gerade wenn Uneinigkeit darüber herrscht wo die Kinder die Feiertage verbringen werden. Wenn ihr schon länger getrennt seid, kann es da prima Regelungen geben. Für frisch getrennte Partner oder solche, die sehr viel und über alles Mögliche streiten, kann dies eine sehr anstrengende Unterhaltung und Entscheidung sein.


Dann gibt es noch die frisch getrennten Menschen, die die gerade erst durch die Trennung durch sind, oder noch mittendrin stecken. Für diese Menschen können die Feiertage um Weihnachten die absolute Hölle bedeuten. Das erste Mal ein Weihnachten ohne Kinder verbringen, die Kinder aufteilen, als wären sie eine Ware, die Gefühle und der Streit darum herum, alle möglichen Ansprüche, die weitere Verwandte mit ins Spiel bringen,…


Selbst, wenn die Kinder fair auf bestimmte Tage verteilt werden, bedeutet das immer auch einen Teil der Feiertage allein bzw. ohne seine Kinder zu verbringen!
Oder selbst, wenn die Kinder nur bei dir sind, sie vermissen wahrscheinlich auch den anderen Elternteil – und wie!


Gerade Weihnachten ist ein Familien Feiertag und bis dato haben wir ihn wohl meistens gemeinsam verbracht. Diesen Tag plötzlich allein zu verbringen, kann uns mächtig in Leere und Trauer stürzen.
Und nicht nur uns, eben auch für unsere Kinder ist das eine riesige Umstellung.


Manche Ex-Paare schaffen es auch diesen Feiertag gemeinsam zu verbringen -für ihre Kinder, aber das ist eher die Ausnahme. Und geht auch nicht immer ohne Komplikationen ab. Wenn ihr dazugehört, dann freue ich mich ehrlich für euch, dass ihr das gut hinbekommt. Das kann ein sehr guter Weg sein.

Wenn Du deinen Tag (oder Teile davon) ohne deine Kinder verbringst und dir das allein sein nicht leichtfällt, bitte nimm Kontakt zu Freunden oder deiner Familie/Eltern auf und verbringe/ gestalte die Feiertagen mit ihnen. Mache es dir so angenehm für dich, wie du kannst. Tu Dinge, die dir Freude machen. Denke daran, dass auch der andere Partner Zeit mit den Kindern verdient hat und genauso durch die Zeit ohne Kinder durch muss, genau wie du.


In gewisser Weise seid ihr in genau der gleichen Position. Egal, wer die Trennung gewollt oder ausgesprochen hat, ihr müsst euch beide erst so richtig daran gewöhnen, ganz besonders an die neue Regelung mit den Kindern, wie auch immer die bei euch aussieht.


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Es kann auch sein, dass euer Ex Partner die Kinder nicht teilen will (ob zu Recht oder Unrecht). Je nachdem, wie euer Umgang miteinander in der Trennung oder seit der Trennung ist, kann es zu gerechten Lösungen, zu guten Gesprächen oder viel Streit und Manipulation gekommen sein.

Aber die Kinder gehören euch nicht! Macht sie nicht zum Gegenstand EURES Streits oder EURER Trennung! Denn, wenn ihr das tut, macht ihr es, um vermeintlich dem Ex- Partner zu „schaden! Aber in Wirklichkeit schadet dir damit nur euren Kindern!

Ihr zwingt sie dazu sich zu entscheiden oder, wenn sie das nicht können (war meistens der Fall ist) ihre wahre Meinung und ihren wahren Bedürfnisse zu verstecken und ihre tatsächlichen Äußerungen anzupassen: an den Ort und die Person an dem oder bei der sie sich gerade befinden.

Und das macht etwas mit euren Kindern. Nicht alle können damit gut umgehen oder reagieren auf die gleiche, leicht erkennbare, Weise, so dass ihr merkt, wann es zu viel war. Glaubt mir, viele Eltern merken das nciht und die meisten Kinder können es gar nciht in Worte fassen. Es ist eine Ungerechtigkeit und es lädt eurem Kind weit mehr Verantwortung auf, als es tragen kann und sollte.


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Ich möchte auch noch etwas zum Thema Geschenke sagen:

Nach einer Trennung tendieren viele Eltern dazu weiter Geschenke zu machen wie vorher. Aber nicht immer gelingt die Absprache zwischen den Elternteilen so gut – das kommt drauf an, wie gut sie aufeinander zu sprechen sind und miteinander reden können.

Kinder freuen sie über Geschenke; diese müssen aber nicht immer nur materieller Natur sein, sondern dürfen auch "Zeit -Geschenke "sein

Nur versucht ihr als Eltern bitte nicht euer Kind zu „kaufen". Jeder macht mehr, größere und teurere Geschenke, um sich beliebt zu machen.
Ja, Kinder freuen sich wohl darüber, aber Sie werden auch (schnell) lernen, diesen Umstand auszunutzen.

Und es geht nicht um Geld, es geht um Liebe.
Aber eure Kinder lieben euch bereits. Und diese Liebe wird nicht mit Geld, sondern mit Zeit und Aufmerksamkeit gepflegt.
Selbst in dem Umstand, dass sie dich nicht lieben sollten (oder auch einfach nur Verbesserung möglich ist), kannst du Liebe niemals mit Geld kaufen. Dies benötigt IMMER Zeit, Aufmerksamkeit, Zuwendung, Geduld und Liebe von DEINER Seite aus.

Kinder freuen sich über Zeit mit dir, Erlebnisse, besondere Ausflüge, die auch ihren Interessen entsprechen... Und diese Zeit muss nicht randvoll sein mit Bespaßung, sondern darf Ruhe bedeuten zum Spielen, ernste (oder auch lustige) Gespräche und auch das Kuscheln darf hier wirklich nicht zu kurz kommen. Und davon brauchen Kinder wahrlich nicht wenig (aber ehrlich gesagt, tut es auch uns Erwachsenen sehr gut).

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Mit diesem Dezember-Artikel möchte ich Euch darauf aufmerksam machen, dass die Feiertage eine Wirkung auf euch haben werden. Egal, ob allein mit Kindern seid oder ohne, oder auch gemeinsam mit dem ExPartner.


Welche Wirkung das genau sein wird, liegt auch in eurer Hand. Aber stellt euch darauf ein, dass es eine Wirkung geben wird, dass Gefühle hochkommen werden.
Und denkt immer daran: ein Gefühl bringt dich nicht um. Es möchte gehört werden, gefühlt werden, anerkannt werden.


Ich habe nicht behauptet, dass das immer leicht ist. Aber ich kann euch versprechen, dass die Gefühle und Gedanken nicht weggehen, nur weil du sie dir nicht anschaust. Vielleicht für eine Weile, aber niemals für immer. Und sie haben durchaus das Talent, gerade dann, wenn es sehr unpassend erscheint, sich schließlich Bahn zu brechen.


Wenn es für dich bereits sehr schlimm ist und du Hilfe dabei brauchst oder du Hilfe möchtest, damit es nicht schlimmer wird – egal wo genau du gerade stehst und wobei du Hilfe brauchst (vielleicht auch dabei, überhaupt erst herauszufinden, wo genau du Hilfe brauchen könntest) - dann stehen meine Türen für dich offen!
Egal, ob für ein Gespräch oder zehn.


Wenn du jetzt denkst „das wäre vielleicht eine Idee“, dann schreibe mir eine E-Mail oder buche direkt ein Gespräch. Ich freue mich dich kennenzulernen!


Alles Liebe für die kommenden Feiertage,

Naomi